Das Bauvorhaben

Die Firma Wickert Maschinenbau GmbH plant, ihren Standort auf der Wollmesheimer Höhe weiter auszubauen. Zusätzlich zu den erst im Jahr 2008 errichteten Produktionshallen sollen am Rande des Wohngebiets im kommenden Jahr zwei weitere Hallen sowie ein Zwischengebäude entstehen. Zudem sollen nach den aktuellen Planungen 50 weitere Parkplätze bereitgestellt werden, die weiterhin über das Wohngebiet angefahren werden sollen.

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(Quelle Originalbild: FLY-FOTO.de Luftbildfotografie)

Für den geplanten Bau benötigt die Firma Wickert jedoch eine Befreiung vom Bebauungsplan, da die Dimension der zusätzlichen Hallen nicht den aktuell geltenden Vorschriften entspricht.

“Das Baugrundstück liegt im Geltungsbereich des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes G1 der Stadt Landau, so dass die bauplanungsrechtliche Beurteilung nach § 30 BauGB erfolgt. […] Aufgrund der geringen Gundstücksfläche in diesem Bereich und der erforderlichen 2-geschossigen Bauweise des Gebäudes wird die maximal zulässige Geschossflächenzahl um ca. 0,115 (GFZ = 0,715 statt 0,6) überschritten. Daher ist das Vorhaben nur über Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes zulässig.”

aus der Sitzungsvorlage vom 18.10.2017

Was bisher geschah…

Aus diesem Grund wurde seitens der Firma Wickert bereits am 13. Juli 2017 eine Bauvoranfrage beim Landauer Stadtbauamt gestellt. Die von der  Maßnahme betroffenen Anwohner wurden seitens des Unternehmens oder der Stadt weder zu diesem Zeitpunkt noch in der Folgezeit über das geplante Vorhaben informiert – gerade auf Grund der Erfahrungen beim ersten Erweiterungsbau im Jahr 2008 hätte man sich gewünscht, wenn zumindest die Stadt diesmal auch die Anwohner von Anfang an mit ins Boot geholt hätte.


Download – Bauvoranfrage über die Erweiterung des bestehenden Betriebsgebäudes mit Anbau von zwei Produktionshallen und einem Zwischenbau auf den Grundstücken Fl. Nr. 2164/4, 2175, 2176 und 2177 im Gewerbegebiet Wollmesheimer Höhe


Des Weiteren fand am 16. Oktober 2017 eine nichtöffentliche Vorberatung im Stadtvorstand statt. Es kann nur vermutet werden, dass hier intern bereits zugunsten des Unternehmens entschieden wurde.


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Entscheidung vertagt

Baudezernent Maximilian Ingenthron (SPD) machte auch danach weiter Tempo und legte dem zuständigen Bauausschuss der Stadt Landau in seiner Sitzung am 24. Oktober 2017 die Bauvoranfrage der Firma Wickert zur Entscheidung vor.

“Der Bauausschuss stimmt dem Vorhaben einschl. der Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes G1 hinsichtlich der Überschreitung der maximal zulässigen Geschossflächenzahl (GFZ) zu.”

aus der Sitzungsvorlage vom 18.10.2017

Erst zu diesem Zeitpunkt, mehr als drei Monate nach Eingang der Bauvoranfrage, wurden Öffentlichkeit und Anwohner durch eine Kurzmeldung in der Rheinpfalz auf die geplante Erweiterung aufmerksam.

Glücklicherweise wollten sich die Mitglieder des Bauausschusses nicht zu einer (vor)schnellen Entscheidung drängen lassen und vertagten die Entscheidung auf die nächste Sitzung am 27. November 2017.


Die Folgen des Bauvorhabens

Anders als Stadtbauamt und Baudezernent Ingenthron vertreten wir als Anwohner die Ansicht, dass eine weitere Expansion der Firma Wickert in der geplanten Art und Weise durchaus weitreichende negative Folgen für das gesamte Wohngebiet Wollmesheimer Höhe” im Allgemeinen sowie für die direkten Anlieger im Speziellen hat:

Steigerung des Verkehrs innerhalb des Wohngebiets um mehr als 300 Prozent

Schon jetzt ist die Park- und Verkehrssituation im Zufahrtsbereich in der Rappoltsweiler Straße äußerst angespannt. Eine Ausweitung des Werkverkehrs innerhalb des Wohngebiets halten wir für unvertretbar.

Weitere Verschattung und Vermoosung von Privatgrundstücken

Bereits die bestehenden Produktionshallen ragen so hoch empor, dass insbesondere im Winterhalbjahr ab Mittag keine Sonne mehr auf die im Norden angrenzenden Grundstücke fällt. Lediglich am späten Nachmittag kommt die Sonne wieder hinter den Hallen hervor. Durch die geplante Verdopplung der Hallen soll nun auch diese “Lücke” geschlossen werden.

Ungeprüfte Auswirkungen auf Flora und Flora

Die Bäume und Sträucher auf dem Gelände der Firma Wickert sind ein wichtiges Rückzugsgebiet für zahlreiche Tierarten. Hier brüten u.a. Bussarde, Turmfalken, Käuze, Kleiber und Eichelhäher. Die Auswirkungen der geplanten Erweiterung inklusive des zunehmenden Autoverkehrs auf dieses Ökosystem sind völlig unklar, doch schon jetzt ist mit einer deutlichen Reduzierung des Baumbestandes zu rechnen.

Optische Verschandelung des Stadtbildes

Von Weitem deutlich sichtbar ragen die Produktionshallen der Firma Wickert auf der Wollmesheimer Höhe empor. Eine “Verdopplung” der bestehenden Gebäude stellt eine nicht unerhebliche negative Veränderung des Landschaftsbildes dar.

Extreme Lärm- und Verkehrsbelastung während der Baumaßnahme

Keine zehn Jahre nach der ersten Erweiterung sehen sich die Anwohner auf der Wollmesheimer Höhe erneut ein ganzes Jahr lang extremen Lärm- und Verkehrsbelastungen ausgesetzt – und das nur, weil sich die ursprünglichen Planungen des Unternehmens als zu kurzsichtig und wenig nachhaltig erwiesen haben.

» Weitere Informationen finden Sie auf der Seite “Unser Anliegen”.

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